Ludmila Riakova

Schnell nach ihrer Ankunft in München hat sich Riakova in München etabliert. Den Herrn von Schellersheim hat sie von seinem Primogenssitz vertrieben, indem sie sich zwei Lehen erarbeitet hat und pflegt rege Kontakte zu einigen relevanten Figuren auf dem politischen Parkett. Ob sie sich tatsächlich mit dieser Position zufrieden geben wird, oder noch höhere Ziele anstrebt ist nicht deutlich. Ihre Rhetorik ist gesellschafts- und fürstentreu, aber außerhalb dieser Themen ist sie sparsam mit deutlichen Aussagen. Neutrales Auftreten, politisch korrektes Verhalten und ein gewisser Mangel an emotionalem Ausdruck oder gar Humor sind bei ihr markant. Die abwechslungsarmen Kombinationen an Hemden, Krawatten und Blazer machen deutlich, dass bei ihr wahrlich kein Toreador verloren gegangen ist und gleich wie formlos der Abend auch gestaltet sein mag, er wird nicht vergehen, ohne dass sie sich zumindest einen Moment über die Politik geäußert hat. Sie hat immer ein Ziel vor Augen und meist mehr Informationen, als sie zugibt, aber wer versucht aus ihr etwas hervorzukitzeln, wovon sie nichts erzählen möchte, wird bei ihr auf Granit stoßen.